Meistens werden mit dieser Floskel eher schlechte Nachrichten eingeleitet. In unserem Fall ist es eine erfreuliche Mitteilung. Der Zuspruch zum Neustart des Literarischen Salons ist so groß, dass wir leider keine Anmeldungen mehr annehmen können!
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die Teilnehmerzahl begrenzen.
Archiv des Autors: Markus
Der Literarische Salon öffnet wieder
Wir starten am 5. November 2021 und laden Literaturbegeisterte herzlich ein, sich in unterhaltsamer Runde über eine gemeinsame Lektüre auszutauschen. Im Zentrum des Abends steht der Roman „Auerhaus“ von Bov Bjerg, in dem es um Jugendliche in einer ungewöhnlichen Land-WG in den 70er-Jahren geht.
„Für die ersten Abende haben wir Lektüren ausgesucht, die aus der Perspektive unterschiedlicher Lebensalter geschrieben sind“, erläutert Vanessa Dippel aus dem neuen Leitungsteam des Salons. Dahinter stehe die Hoffnung, dass sich ein möglichst buntes Trüppchen von Bücherfreunden zusammenfinde, das aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf die Geschichten blicke, und dass sich dadurch ein reger Austausch entspinne. „Das gelingt natürlich nur, wenn jeder den Roman vorher gelesen hat“, so Dippel weiter. Hier unterscheidet sich das Konzept ein wenig vom bisherigen Literarischen Salon unter der Leitung von CarlaKleinau, in dem zuletzt Bücher vor allem vorgestellt wurden.
Es solle sich aber niemand davon abschrecken lassen, dass ausgerechnet drei Lehrerinnen die Organisation der Literaturrunde übernommen hätten. „Es geht uns bewusst um einen offenen Erfahrungsaustausch über das Gelesene und nicht um wissenschaftliche Literaturgespräche“, betont Oda Foerster. „Auch für uns liegt der Reiz eines solchen Lesekreises eben darin, einfach mal zuzuhören und im gegenseitigen Austausch unterschiedlicher Generationen Neues zu erfahren“, ergänzt Julia Bopp, die Jüngste im Bunde.
Die drei Lehrerinnen vom Wolfgang-Ernst-Gymnasium übernahmen im letzten Jahr die Federführung des Literarischen Salons, nachdem die ehemalige Leiterin, Carla Kleinau, die Veranstaltung aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiterführen konnte. Die Pandemie sorgte dann zusätzlich für eine längere Pause. Zukünftig wird es einen Abend im Quartal geben, der jeweils am ersten Freitag im November, Februar, Mai und August von 19.00 Uhr bis 20.30 Uhr stattfinden soll. Die Literaturrunde trifft sich traditionell in der Bürgerstube des ehemaligen Pfarrhauses (Rathausgasse 7), direkt gegenüber dem Hauptportal der Marienkirche.
Da die Entwicklung des Pandemiegeschehens für den Herbst noch nicht absehbar ist, bittet der Kulturkreis unbedingt um eine vorherige Anmeldung. Per Mail kann man sich unter literatur@kulturkreis-buedingen.de oder telefonisch (06041-9691870) beim Vereinsvorsitzenden Markus Karger anmelden. Zurzeit gilt die 3G-Regel. Über mögliche Änderungen aufgrund der Corona-Lage wird ebenfalls per Mail oder Telefon informiert.
Im Wandel
Der Herbst steht vor der Tür und eigentlich ist nun die Zeit unser neues Programm vorzustellen.
Leider gibt es (noch) kein neues Programm auf das wir Sie hinweisen könnten. Den aktuellen Einschränkungen geschuldet ruhen leider auf absehbare Zeit unsere Reihen „Literarischer Salon“ und „Immer wieder sonntags“.
Auch wenn wir nach außen derzeit wenig Aktivität zeigen sind wir dennoch nicht untätig.
Leider muß die langjährige Leiterin des „Literarischen Salons“ Frau Carla Kleinau aus gesundheitlichen Gründen diese Aufgabe in andere Hände legen. Wir möchten Ihr an dieser Stelle ganz herzlich danken, dass sie in den zurückliegenden Jahren so unermüdlich die Veranstaltungsreihe betreut und so vielen Menschen einen Zugang zur Literatur ermöglicht hat. Uns als geschäftsführendem Vorstand war sie stets eine erfahrene und besonnene Beraterin. Lange Jahre war sie selbst erste Vorsitzende des Vereins und eine treibende Kraft. Wir wünschen ihr alles Gute, natürlich vor allem Gesundheit.
Glücklicherweise ist es uns gelungen ein neues Leitungsteam zu finden. Erste, inspirierende Gespräche wurden in den zurückliegenden Wochen geführt. Nun ist es an der Zeit mit den Teilnehmern des „Literarischen Salons“ zu sprechen, um das Konzept der zukünftigen Veranstaltungen zu besprechen. Dazu werden wir – auch dieses Verfahren ist der Corona-Pandemie geschuldet – persönlich per Post einladen. Sollten Sie in den nächsten Tagen keine Post von uns erhalten, sie aber an der Teilnehme an diesem Gespräch interessiert sein, melden Sie sich bitte bei uns (Kontaktdaten finden Sie am unteren Ende in der rechten Spalte), damit wir auch Sie zu diesem Gespräch, dass in der zweiten Oktoberhälfte stattfinden soll, einladen können.
Und so – hoffen wir – stimmt Sie die Situation auch hoffnungsvoll:
Der Herbst steht vor der Tür, das Laub wird sich verfärben, doch das herabfallende Herbstlaub ist nicht das Ende der Geschichte. An den Bäumen zeigen sich bereits die Knopsen, die gut gewappnet den Winter zu überstehen, darauf warten, dass der Frühling naht.
Bleiben Sie gesund!
Vielfältig
Dem Kulturkreis Wetterau wurde von der Ersten Kreisbeigeordneten Stephanie Becker-Bösch das Label „Vielfalt Wetterau… Region für ALLE“ verliehen.
„Der Kulturkreis Büdingen ist ein Leuchtturm in Oberhessen und zieht Publikum aus der ganzen Region an. Dabei kommen Theaterfreunde genauso auf ihren Geschmack wie Freunde von Comedy und Kabarett oder den unterschiedlichsten Musikstilen. Dabei ist der Kulturkreis Büdingen nah am Puls der Zeit und setzt sich für eine offene und bunte Gesellschaft ein. Gerade in Zeiten von Corona, in der es die Kultur besonders schwer hat, freue ich mich mit dem Label neue Impulse zu setzen.“
Stephanie Becker-Bösch, Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin des Wetteraukreise bei der Labelübergabe „Vielfalt Wetterau… Region für ALLE!“
Der Wetteraukreis würdigt mit der Auszeichnung gute Praxisbeispiele für eine vielfältige Region Wetterau.
Literarischer Salon nimmt Auszeit
Früher als sonst üblich geht der Literarische Salon vor dem Hintergrund der noch bestehenden Einschränkungen in die jährliche Sommerpause. Wir hoffen auf Ihr Verständnis und Zustimmung für diese Entscheidung, die Vorsicht und Besonnenheit vor Kühnheit und Aktionismus stellt.
Die Wiedereröffnung ist für den 14. August unter dann hoffentlich wieder positiven Vorzeichen geplant.
Bleiben Sie gesund!
Tapfer bleiben
In Zeiten des Corona-Virus und des verordneten Daheimbleibens nimmt der literarisch Interessierte gern ein Buch zur Hand, in dem ein Dichter eine Epidemie und ihre Wirkungen auf die Menschen schildert. Die pikanten Liebesgeschichten in Boccaccios „Decamerone“ erzählen sich junge und reiche Adlige, die vor der Pest aus Florenz aufs Land geflohen sind. Dr. Volkmar Stein, der kurzfristig als Referent im Literarischen Salon einsprang, entschied sich für weniger Amüsantes – das Leben von Menschen, die in ihrer Stadt eingeschlossen sind. „Die Pest“ heißt der bekannteste Roman des französischen Literaturnobelpreisträgers Albert Camus. Er spielt in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in Oran, einer Stadt im damals noch französischen Algerien. Geradezu gespenstisch setzt die Handlung ein: in exponentiell wachsender Zahl tauchen todkranke Ratten aus dem Untergrund auf, um zu sterben. Die Bewohner von Oran sind nicht amüsiert, ahnen aber noch nicht, dass es vielen von ihnen bald so gehen wird wie den Ratten. Sie fühlen sich erleichtert, als keine toten Nager mehr zu finden sind. Aber gerade da wird der erste Mensch von einer noch nicht definierten Krankheit erfasst, einem typhoiden Fieber, begleitet von Beulen und Erbrechen. Es greift rasch um sich und führt fast immer nach wenigen Tagen zum Tode.
Der Roman liest sich über weite Strecken wie eine Sozialreportage von Egon Erwin Kisch. Er protokolliert die Phantasielosigkeit des Präfekten und der Verwaltung, den schrecklichen Verlauf der Krankheit mit medizinischen Details an konkreten Einzelfällen. Er beschreibt die sich verändernden Reaktionen der Bevölkerung auf die Krankheit wie auf das Eingeschlossensein – Oran wird abgeriegelt, „soziale Distanz“ der Einwohner im Sinne von 2020 wird noch nicht verordnet . Er schildert die Bereitschaft einzelner, sich in freiwilligen Sanitätsgruppen zu engagieren. Etwa ein Jahr nach ihrem Auftauchen ist die Pest besiegt.
Im „Uralten Rathaus“ von Büdingen galt das Gespräch vor allem Dr. Bernard Rieux, der positiven Zentralfigur des Romans. Im Mittelpunkt steht er nicht nur als Arzt und Organisator der Abwehrmaßnahmen, sondern auch als Denker, der die Philosophie seines Autors Camus handelnd wie redend vertritt. Er sieht den Menschen in einer absurden Welt, die auf seine Fragen keine Antwort hat. Der Sisyphos der griechischen Mythologie ist dazu verurteilt, immer denselben Felsbrocken auf den Gipfel eines steilen Berges zu wälzen und hinabfallen zu sehen. In einem philosophischen Werk meint Camus, man müsse sich Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen. Er beugt sich nicht, er revoltiert, er ist tapfer. Als in Oran das Ende der Pest gefeiert wird, denkt Rieux daran, dass diese Fröhlichkeit ständig bedroht ist. Der Pestbazillus stirbt niemals aus. Pater Paneloux, der das Leid als Strafe Gottes interpretieren will und vom Tod eines unschuldigen Kindes erschüttert und widerlegt wird, kommt im Roman nicht gerade gut weg. Aber Tapferkeit zählt auch bei den Christen zu den Kardinaltugenden.
Kleinkunst zu Zeiten der Pandemie
Leider müssen wir vor dem Hintergrund der aktuellen Situation die beiden Veranstaltungen „Trennkost ist kein Abschiedsessen“ mit Daniel Helfrich am 22.03 und „Handkäse mit Orange“ am 17.04 absagen.
Wir bitten um Ihr Verständnis.
Wir versuchen im Herbst oder kommenden Frühjahr Ersatztermine anzubieten. Gekaufte Karten behalten Ihre Gültigkeit für die Konzerte am jeweiligen Ausweichtermin, den wir rechtzeitig bekanntgeben werden.
Wir wünschen unsereren Mitgliedern, treuen Zuschauern und Ihnen allen alles Gute, bleiben Sie gesund!
Literatur zur Pest
In Zeiten einer befürchteten Pandemie flammen menschliche Urängste auf. Passend dazu widmet sich der Literarische Salon in seiner neuesten Ausgabe dem Buch „Die Pest“.
Der Roman machte seinen Autor Albert Camus unmittelbar nach seinem Erscheinen im Jahr 1947 weltberühmt. In der algerischen Stadt Oran am Meer bricht in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts die Pest aus, zeigen sich Krankheit und Tod.
Eine zunehmende Zahl von toten Ratten kündigen an, dass in der Stadt eine Seuche ausgebrochen ist. Der Arzt Dr. Bernard Rieux erkennt die Gefahr und kann gegen anfangs erheblichen Widerstand durchsetzen, dass Quarantänemaßnahmen ergriffen werden. In der Stadt wird der Ausnahmezustand erklärt. Und so wird Oran zu dem Mikrokosmos einer geschlossenen Gesellschaft, die auf eine tödliche Bedrohung reagiert. Die Stadt übt sich in der Abwehr gegen einen gemeinsamen Feind, der sich seine Opfer scheinbar planlos aussucht. Am Ende ist dieser Feind besiegt. Als in Oran wieder gesunde Ratten auftauchen, können die Bewohner aufatmen – für wie lange bleibt offen.
Der Literarische Salon am Freitag, 13. März in der Bürgerstube des Alten Pfarrhauses („Uraltes Rathaus“) öffnet – wie immer – um 19.30 Uhr.
Neue Besucher sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.
The same procedure
So unaufhaltsam wie „Dinner for one“ im Fernsehprogramm an Sylvester ist das Heringsessen an Aschermittwoch beim Kulturkreis Büdingen. Im Vorfeld zur alljährlichen Mitgliederversammlung laden wir ab 18.30 Uhr zum gemütlichen Beisammensein in das Sälchen des Kulturzentrums Oberhof, um uns über das hinter uns aber natürlich auch über das vor uns liegende Jahr auszutauschen.
Nicht nur Mitglieder sind herzlich willkommen!
Samt und Seide
In seiner neuesten Ausgabe widmet sich der Literarische Salon passend zum Valentinstag einem Liebesroman. Carla Kleinau spricht über den Roman „Seide“ des italienischen Schriftstellers Alessandro Baricco, der im Jahr 1996 veröffentlicht wurde.
Das schmale Buch erschien 1997 in deutscher Übersetzung. Seinen Bekanntheitsgrad dürfte 2007 die Verfilmung des Stoffs durch François Girard noch gesteigert haben. Der Roman entführt die Leser in das Südfrankreich des 19. Jahrhunderts. Hervé Joncours, Protagonist des Buches, unternimmt mehrere Reisen nach Japan, um von dort Seidenraupen zu importieren. Seine Liebe zu seiner Braut Hèléne wird auf eine harte Probe gestellt, als er sich in eine junge Japanerin verliebt. Der minimalistische, durch Auslassungen bestimmte Stil des Romans wurde oft mit der Leichtigkeit und Transparenz von Seide verglichen.
Der Literarische Salon am Freitag, 14. Februar in der Bürgerstube des Alten Pfarrhauses („Uraltes Rathaus“) öffnet – wie immer – um 19.30 Uhr.
Neue Besucher sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.